italienischer Pianist; Schwerpunkt seines Repertoires waren v. a. die Werke von Scarlatti, Chopin, Schumann, Ravel, Debussy und die Wiener Klassik
* 5. Januar 1920 Orzinuovi bei Brescia
† 12. Juni 1995 Lugano (Schweiz)
Herkunft
Arturo Benedetti-Michelangeli stammte aus Norditalien und war der Sohn eines Musiklehrers.
Ausbildung
B. studierte bei Paolo Chimeri in Brescia und dann bei Giovanni Anfossi am Mailänder Konservatorium Violine, Orgel und Komposition und machte mit 13 Jahren, 1933, das Diplom. 19jährig gewann er in Genf einen ersten Preis bei einem internationalen Klavierwettbewerb.
Wirken
B.s Weltkarriere als Solist begann nach Kriegsende. Im Berlin der 40er Jahre bereits als "Wunder" gefeiert, lobte die Fachkritik ab 1945 sein Klavierspiel als "ausgewogen in der Proportion und beseelt in der Interpretation" und stellte bei ihm immer wieder ein nicht zu überbietendes Mißtrauen gegenüber der eigenen Leistung fest. Nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte konnte sich B. mit einem einzigen Stück (in den 50er Jahren zumeist Schumann) auseinandersetzen und dann überraschend irgendwo ein Konzert geben. Die wenigen von B. bekannten Interpretationen stellten dann "Höhepunkte des Klavierspiels in unserem Jahrhundert" dar, wie Joachim Kaiser in Große Pianisten unserer Zeit urteilte. Sein Repertoire hielt B. klein, im Alter zudem verengt auf Scarlatti, wenige Werke von ...